Gesundheit hat ihren Preis – und der ist tödlich
- Jan Honegger
- vor 11 Minuten
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Die letzten zwei Wochen überschlagen sich die Ereignisse.
Vor vier Jahren, am 28. November 2021, wurde die Pflegeinitiative angenommen. Ein historischer Entscheid. Und heute? Heute wird immer noch darüber debattiert, wie sie umgesetzt werden soll. Währenddessen sterben in unseren Nachbarländern bereits Menschen. Unter anderem, weil ihr Gesundheitssystem zusammenbricht. Auch hierzulande häufen sich tragische Fälle: tödliche Pflegefehler, vermeidbare Todesfälle, Situationen, die nie hätten passieren dürfen, wenn genug ausgeruhtes und ausreichend besetztes Pflegepersonal vorhanden wäre.
Und dann titeln die CH-Media-Zeitungen am 18. Oktober 2025:
«Umsetzung der Pflege-Initiative dürfte für Prämienhammer sorgen»
Das Bundesamt für Gesundheit präsentiert Schätzungen, die angeblich einen Anstieg der Krankenkassenprämien prognostizieren. Doch selbst wenn diese Kosten tatsächlich einen Einfluss hätten - was keineswegs sicher ist - bleibt es eine grobe, spekulative Rechnung. Und vor allem: Es wäre immer noch günstiger, als die Folgekosten eines kollabierenden Gesundheitssystems oder die menschlichen Kosten, die wir längst täglich bezahlen.
Denn die Alternative ist klar: Wir zahlen mit unserem Leben.
Am 31. Oktober 2025 hat die Nationalratskommission entschieden, die Debatte auf 2026 zu verschieben, weil die Finanzierung noch nicht geklärt sei. Seit vier Jahren wird diskutiert, geschoben, vertagt. Währenddessen brennt das System weiter lichterloh.
Es reicht.
Die grosse Pflegedemo am 22. November 2025 in Bern wird die letzte sein.
Wenn sich danach nichts bewegt, bleibt nur noch eine Option: Streik!



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