Pflegekräfte berichten: «Am Ende geht es allen schlecht» - Ein Kommentar
- Jan Honegger
- 17. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Wieder ein SRF-Bericht über den Pflegenotstand. Und wieder ein Wechselbad der Gefühle.
Einerseits: Respekt an alle Pflegenden, die den Mut haben, öffentlich über ihre Realität zu sprechen. Das ist wichtig – denn was in diesem Beitrag beschrieben wird, ist für viele Alltag. Belastung, Erschöpfung, stille Resignation.
Andererseits frustriert mich der Artikel. Er bleibt im Schmerz stecken – ohne Lösungsansätze, ohne politischen Appell, nur Leid. Doch genau damit riskieren wir, in der Öffentlichkeit das Gegenteil von dem zu bewirken, was wir eigentlich erreichen wollen.
Und genau da frage ich mich: Wann übernehmen wir auch selbst Verantwortung? Ja, das System ist krank. Aber wir machen mit, jeden Tag.
Wo bleibt unser Widerstand?
Kennt eure Rechte. Besteht auf sie. Sagt "Nein", wenn ihr am Limit seid. Besteht auf eure Pausen, auf euren Feierabend, auf euer Frei und Organisiert euch im Berufsverband oder in einer Gewerkschaft.
Die Mehrheit in der Pflege sind Frauen – eine Gruppe, die sich in der Geschichte mutig und laut ihre Rechte erkämpft hat. Warum heute dieses Schweigen? Warum diese Selbstaufopferung?
Pflege braucht Veränderung. Und die beginnt nicht nur bei der Politik. Sie beginnt auch bei uns. Niemand kommt uns retten.



Danke dir – dein Post hat mich wirklich nochmal daran erinnert, mehr auf meine Rechte zu achten. Pausen machen, pünktlich Feierabend machen – das sollte selbstverständlich sein, aber oft vergisst man sich selbst im Alltag. Ich merke, dass ich öfter ‚Nein‘ sagen muss, um mich zu schützen. Traurig, aber wahr: Der Pflegenotstand begleitet uns jeden Tag