Steigende Arbeitsintensivität
- Jan Honegger
- 22. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
In den letzten Jahren hat sich die Arbeitsintensität spürbar erhöht, und ich erwarte, dass dieser Trend sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. 𝐄𝐟𝐟𝐢𝐳𝐢𝐞𝐧𝐳𝐬𝐭𝐞𝐢𝐠𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠 𝐝𝐮𝐫𝐜𝐡 𝐞𝐥𝐞𝐤𝐭𝐫𝐨𝐧𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐇𝐢𝐥𝐟𝐬𝐦𝐢𝐭𝐭𝐞𝐥: Moderne Technologien ermöglichen zwar effizientere Arbeitsweisen, führen jedoch gleichzeitig zu einer Verdichtung der Arbeitsaufgaben.
2. 𝐅𝐚𝐜𝐡𝐤𝐫ä𝐟𝐭𝐞- 𝐮𝐧𝐝 𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥𝐦𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥: In zahlreichen Branchen macht sich ein Mangel an Fachkräften und Personal bemerkbar. Die daraus resultierende Mehrbelastung muss von den vorhandenen Mitarbeitern getragen werden.
3. 𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥𝐢𝐬𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠 𝐮𝐧𝐝 𝐬𝐭ä𝐧𝐝𝐢𝐠𝐞 𝐄𝐫𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡𝐛𝐚𝐫𝐤𝐞𝐢𝐭: Die Digitalisierung ermöglicht es, dass viele Mitarbeiter nahezu rund um die Uhr erreichbar sind. Dies kann zu einer Verschmelzung von Berufs- und Privatleben führen und die Arbeitsintensität weiter erhöhen.
4. 𝐆𝐞𝐬𝐭𝐞𝐢𝐠𝐞𝐫𝐭𝐞 𝐊𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧- 𝐮𝐧𝐝 𝐐𝐮𝐚𝐥𝐢𝐭ä𝐭𝐬𝐚𝐧𝐬𝐩𝐫ü𝐜𝐡𝐞: In vielen Bereichen steigen die Erwartungen der Kunden an Qualität und Service. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind oft zusätzliche Anstrengungen seitens der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter notwendig.
5. 𝐓𝐞𝐜𝐡𝐧𝐨𝐥𝐨𝐠𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐫 𝐖𝐚𝐧𝐝𝐞𝐥 𝐮𝐧𝐝 𝐍𝐨𝐭𝐰𝐞𝐧𝐝𝐢𝐠𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐥𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬𝐥𝐚𝐧𝐠𝐞𝐧 𝐋𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐬: Der schnelle technologische Fortschritt erfordert eine kontinuierliche Weiterbildung und Anpassung an neue Werkzeuge und Methoden. Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung für die Mitarbeiter dar, da sie stets auf dem neuesten Stand bleiben müssen.
In Anbetracht dieser Entwicklungen erscheint es logisch, dass insbesondere die jüngere Generation verstärkt höhere Löhne und reduzierte Arbeitszeiten anstrebt. Ich beobachte, dass viele junge Menschen äußerst motiviert, interessiert und wissbegierig sind, solange sie ausreichend Erholung erfahren und sich in ihrem Arbeitsumfeld wertgeschätzt fühlen. Der Vergleich zwischen der stetig steigenden Arbeitsintensität und einer sich kaum anpassenden Ausbildungssituation macht dies verständlich.
Die Löhne während der Ausbildungsphase verharren auf einem niedrigen Niveau, während gleichzeitig die erforderlichen Arbeitsstunden zunehmen. Auch der Arbeitsaufwand außerhalb der regulären Arbeitszeiten darf nicht unterschätzt werden. Viele junge Menschen fühlen sich nach Abschluss ihrer Ausbildung erschöpft und sehen sich kaum in der Lage, weiterhin auf diesem hohen Niveau zu arbeiten.
Es erscheint mir langfristig für Arbeitgeber äußerst vorteilhaft, auf die Bedürfnisse der heutigen Arbeitnehmer einzugehen. Es ist selbstverständlich, dass die geforderten Leistungen von den Arbeitnehmern erbracht werden müssen. Jedoch bin ich überzeugt, dass eine ausgeglichene Work-Life-Balance, die Wertschätzung am Arbeitsplatz & eine angemessene Vergütung nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen, sondern auch die Qualität ihrer Arbeit wesentlich verbessern.



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