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ZH-Spitäler ohne Temporärpersonal? - Kommentar

  • Autorenbild: Jan Honegger
    Jan Honegger
  • 27. Feb.
  • 2 Min. Lesezeit

Ich bin gespannt, ob es wirklich möglich ist, so kurzfristig auf Temporärpersonal zu verzichten. Grundsätzlich halte ich den Ansatz für sinnvoll und realistisch – allerdings nur, wenn man die Ursachen angeht, warum Pflegende überhaupt temporär arbeiten. Dabei geht es nicht einmal primär um den Lohn, sondern um folgende Kernpunkte:


• Das vertraglich festgelegte Arbeitspensum wird eingehalten.

• Jede Schicht ist personell ausreichend besetzt, sodass im Krankheitsfall niemand aus dem Frei geholt werden muss.

• Kurzfristiges Einspringen im absoluten Notfall wird mit entsprechenden Zulagen vergütet.

• Pflegende haben ein Mitspracherecht bei ihren Schichten und Arbeitszeiten.

• Interne Springerpools können ebenfalls eine positive Entlastung im Betrieb sein und flexible Arbeitnehmer ansprechen.


Hört man sich in der Branche um, sind das meiner Meinung nach die Hauptgründe, warum sich viele für Temporärarbeit entscheiden – mehr Flexibilität und gleichzeitig eine bessere Work-Life-Balance.


Es gibt hochqualifiziertes Temporärpersonal in der Pflege, und wir sollten ihnen dankbar sein, denn sie haben uns in zahlreichen kritischen Situationen entlastet. Oft stossen sie auf unterbesetzte Teams und herausfordernde Bedingungen.


Doch das System hat auch berechtigte Kritikpunkte. Vor allem die vielen Temporärbüros, die enorme Summen kassieren und primär auf Profit aus sind. Für feste Teams bedeutet jeder Temporäreinsatz eine zusätzliche Herausforderung, da sie sich immer wieder auf eine fremde Person einstellen und Abläufe neu erklären müssen. In der Langzeitpflege kommt hinzu, dass Bewohner oder Klienten ständig mit neuen Gesichtern konfrontiert werden – Menschen, die tief in ihre Privatsphäre eindringen, ohne eine Vertrauensbasis aufbauen zu können.


Wenn die oben genannten Punkte konsequent umgesetzt werden, würde das die Arbeitsbedingungen für festangestellte Pflegende erheblich verbessern. Es würde nicht nur die Attraktivität der festen Anstellung steigern, sondern auch langfristig die Abhängigkeit von Temporärlösungen reduzieren. Letztendlich profitieren davon nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Patientinnen und Patienten bzw. Bewohnerinnen und Bewohner, die auf stabile und eingespielte Teams angewiesen sind.


Quelle:


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