Tag der Pflege 2025
- Jan Honegger
- 12. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Heute, am 12. Mai, ist Internationaler Tag der Pflege.
Für mich persönlich ist eigentlich jeder Tag ein Tag der Pflege. Denn neben der Ausübung dieses fordernden, vielseitigen und tief menschlichen Berufs treibt mich eine klare Mission an: mich täglich dafür einzusetzen, dass Pflege endlich die Anerkennung erhält, die sie verdient – nicht nur im Interesse des Personals, sondern vor allem auch im Sinne unserer Bewohner:innen, Klient:innen und Patient:innen. Denn Gesundheit ist unser höchstes Gut. Und kein Geld der Welt kann sie ersetzen.
Auf www.pflegeblog.ch schreibe ich über das, was viele nur hinter verschlossenen Türen erleben: Schichtdienste, Überlastung, psychische Belastung – aber auch über Fachwissen, ethische Fragen, Berufspolitik und darüber, wie Humor, Reflexion und Haltung uns im Pflegealltag tragen. Ob Frust über politische Rahmenbedingungen oder ehrliche Einblicke in den Arbeitsalltag – mein Blog ist Stimme, Ventil und Plattform zugleich.
Ja, Pflege ist herausfordernd. Aber sie ist auch zutiefst erfüllend. Jeder Tag ist eine neue Gelegenheit, einen Unterschied im Leben eines Menschen zu machen. Es liegt in unserer Hand, wie wir Patient:innen, Klient:innen und Bewohner:innen begegnen – und wie wir ihre Tage gestalten. Und wenn uns Dankbarkeit entgegengebracht wird, ist das oft wertvoller als jedes Lob von oben. Wir erfüllen unseren Auftrag für die Menschen, die uns anvertraut sind – nicht für unsere Vorgesetzten.
Aber lassen wir uns nichts vormachen:
Pflege ist keine Berufung – sie ist eine Profession. Sie verlangt Fachwissen, Verantwortungsbewusstsein, kritisches Denken und eine klare Haltung. Wer Pflegende auf „Helfer:innen mit Herz“ reduziert, unterschätzt nicht nur unsere Kompetenz – er reduziert auch unsere Arbeit.
In den letzten Jahren – besonders seit der Corona-Pandemie – hat die Pflege vermehrt öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Manche Entwicklungen waren ein Schritt in die richtige Richtung, und punktuell hat sich auch etwas verbessert. Doch es bleibt viel zu tun. Noch immer herrschen in vielen Bereichen belastende Arbeitsbedingungen, die kaum mit Menschlichkeit oder Professionalität vereinbar sind. Und selbst innerhalb der Berufsgruppen sind Hierarchien, Machtkämpfe und sogar Mobbing leider keine Ausnahme.
Deshalb lasst uns diesen Tag nutzen, um das zu feiern, was uns antreibt. Kolleg:innen, die mit Verstand, Integrität und Engagement arbeiten. Und unseren kollektiven Einsatz für bessere Bedingungen – damit unsere Arbeit die Sichtbarkeit und Wertschätzung bekommt, die sie längst verdient. Gute Pflege geht uns alle an – spätestens dann, wenn wir selbst darauf angewiesen sind.




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